Sabine sitzt mir gegenüber und erzählt von ihren Hühnern, die im Hühnerhaus auf dem Muschelboden ihre Sandbadefeste feiern: Sie haben einen Teil ihres täglichen Lebens nach drinnen verlegt und erfreuen sich am trockenen Muschelsand in ihrer Hühnerhöhle. Draußen ist es stürmisch und kaum ein Tag vergeht ohne Regen: Über Gröde ziehen himmelhohe Schauerwolken hinweg und hinterlassen Pfützen, in denen sich anschließend die kleinen blauen Farbflecken zwischen den Wolken spiegeln, seltene Gäste in diesen Tagen.
Vorhin habe ich mich mit Luzi durchpusten lassen: Raus aus der Höhle, hinein in die kurzen hellen Stunden. Flatternde Kapuze über meiner Mütze – draußen versuche ich noch unter der Kapuze eine kleine schützende Höhle zu finden, der Erfolg ist eher symbolisch. Luzi schaut je nach Laufrichtung aus wie ein schlanker Windhund, wie ein gestriegelter Schäferhund, wie ein gegen den Strich gebürsteter Terrier oder wie ein frisch dem Friseur entlaufener Langhaarcollie mit gewachstem Seitenscheitel auf dem Weg ins Büro.
Tiefer hängende Wolkenfetzen sausen in Windeseile unter den beeindruckenden, leuchtend Türmen hindurch, als seien sie auf der Flucht vor dem nächsten Regenschauer. Nach schweisstreibender Auseinandersetzung mit dem Gegenwind begleitet mich der hilfsbereite Rückenwind zurück nach Hause, zurück zu Frau und Kindern, die mich schon zum Frühstück erwarten: Kerzenschein in der warmen Höhle mit Kaffee- und Croissantduft.
Weihnachten ist vorbei, das Jahresende in Sicht. Sabine und ich wünschen Euch für 2018 stabile Gesundheit, lässige Gelassenheit, beeindruckende Begegnungen und ein Feuerwerk voller Lichtblicke.
Wir freuen uns auf eine neue Saison, in der wir das Leben mit Euch wieder nach Draußen verlagern können!
Guten Rutsch — Jürgen