Das Jahr 2016 ist abgelaufen, seine Zeit ist zuende. Den Jahresrückblick zum Jahreswechsel erspare ich mir. In den Tiefen dieser Website, unserem Jahreslauf, findet jeder genug: Man braucht sich nur durch die Monate zu klicken, um zurückzublicken auf das, was bei uns auf Gröde aktuell gewesen, abgelaufen, und doch gleichzeitig noch gegenwärtig ist.
Die Monate am rechten Bildschirmrand als Timeline, als auseinander gezogenes und in Abschnitte aufgeteiltes Leben, aneinander gereiht, als Möglichkeit, als bewusste Möglichkeit, ja quasi wie ein Werkzeug, um die Allgegenwart alles Möglichen, aus der unser Leben besteht, in einzelne Segmente zu zerlegen und sie nacheinander ablaufen zu lassen. Jeder einzelne von uns bricht sie sogar noch weiter herunter in Wochen, Tage, Stunden, in „Jetzt und Hier“ und „Nachher und Dort“.
Jetzt gerade sitze ich am Frühstückstisch und schreibe. Nachher gehe ich nach draußen in den nasskalten Wind und mache einen Spaziergang mit dem Hund. Und was ist dazwischen, zwischen den Abschnitten? Was verbindet die Abschnitte? Intuition vielleicht? Die spontane Entscheidung, doch vorher noch ein Telefonat zu führen? Was beeinflusst uns von außen? Ab September dürfen in der EU keine Staubsauger mehr mit mehr als 900W Leistung verkauft werden. Jetzt noch schnell einen neuen kaufen oder warten, bis die Ingenieure effiziente Modelle mit sparsamem Motor entwickelt haben? Die Zeit und unser Bewusstsein geben unserem Leben Struktur, auch die Timeline unserer Entscheidungen. Sie zerlegen unsere zeitgleiche Allgegenwart alles Möglichen in kleine Häppchen, die leichter zu verdauen sind.
Ich unterbreche den Gedankenstrom, weil mir einfällt, dass das Teewasser gekocht haben muss, stehe auf, gieße den Tee in die Kanne und setzt mich wieder an den Tisch mit dem Stück Papier und dem Bleistift zwischen Frühstücksbrett, Butter, Marmelade und Weihnachtskarten. Herzlichen Dank für all diese Gedanken und Nähen aus der Ferne, Eure Grüße, die alle von Allgegenwart und Gleichzeitigkeit künden. Jeder von Euch an seinem Schreibtisch sitzend und zugleich mit seinen Gedanken an Gröde, an uns, an Euch selbst. Bewusste Entscheidung, einen Gruß zu schreiben. Doch – steckt dahinter nicht die Triebkraft einer unbewussten Welt, einer Welt der Träume und Sehnsüchte, in der alle Möglichkeiten stattfinden dürfen, und das sogar gleichzeitig, wenn es sich gar nicht mehr steuern läßt? Bei mir ist das manchmal so.
Ich stehe wieder auf, den Tee abzugießen, fülle zwei Tassen, eine für Sabine und eine für mich, die jetzt dampfend vor uns stehen, da wir beide am Frühstückstisch sitzen, an dem Tisch mit den Frühstücksbrettern, mit Butter, Marmelade und Euren Gedanken auf den Weihnachtskarten, alle gleichzeitig direkt vor uns. In diesem Moment kommt ein Foto von Malin auf meinem Handy an: Sie probiert gerade ihren Smoothie-Maker aus, den sie sich zu Weihnachten gewünscht hatte, jetzt, aber nicht hier, während ich schreibe, Sabine Tee trinkt, und Luzi, die soeben ein Stück Pansen verspeist hat, durch den Garten strolcht.
Die Gleichzeitigkeit sei schwer zu fassen, meint Sabine, und ich gebe ihr Recht. Leichter ist es, in Abschnitten zu denken. In ein paar Stunden ist das Jahr 2016 beendet. Die Zeiteinteilung bleibt gewahrt.
Wir wünschen Euch für den neuen Abschnitt, den wir 2017 zählen, Gesundheit, Bewusstsein, Klarheit und Realitätssinn, aber ebenso auch Gefühle und Wege, sie auszudrücken, dazu Träume, viele Träume, in denen die Allgegenwart alles Möglichen leben darf, zeitgleich mit allen uns umgebenden Realitäten. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Euch, um so mehr, wenn wir in Euren Weihnachtsgrüßen Sätze finden wie „Wir können auf der Hallig immer so wunderbar abschalten, und Ihr bietet uns die perfekte Umgebung dafür“. Wir fühlen uns gut aufgehoben in Euren schönen Gedanken. Herzlichen Dank für dieses Bei-uns-sein während Eures Bei-Euch-selbst-sein.
In diesem Sinne. Wir wünschen Euch viel Glück im Neuen Jahr 2017,
Zufriedenheit und Ganzheit.
Sabine und Jürgen
Archiv für den Monat Dezember 2016
Weihnachtssturm
Wie schön ist es, nach einem kurzen Blick über die Hallig wieder in die gute Stube zu kommen, warm, nach gutem Essen duftend. Gröde steht unter Wasser, auch heute Nacht ist Landunter angesagt, und die Sturmböen peitschen tanzende Gischt vor sich her.
Herzliche Grüße, Jürgen
Ruppiges Weihnachtswetter
Wir erwarten kein schönes Weihnachtswetter auf Gröde, keinen Sonnenschein und keinen Schnee.
Wir freuen uns statt dessen, dass unsere Kinder für ein paar Tage gekommen sind! Wir freuen uns auf gutes Essen, aufs Weihnachtspost lesen, ein paar Geschenke schenken und auspacken, auf gemütliche Stunden, und darüber, dass wir heute Abend unseren Weihnachtsgottesdienst feiern durften. Pastor Krämer und vor allem unser Kapitän Heinrich v. Holdt machten es möglich. An beide ein herzliches Dankeschön!
Jetzt ist Weihnachten, und sogar die Empfehlung aus dem Wetterbericht auf Tagesschau.de passt dazu: „Man darf sich vor allem im Küstenumfeld auf ruppiges Weihnachtswetter einstellen, auch wenn in den Innenräumen besinnliche Stimmung herrscht.“ Schmunzel …
In diesem Sinne – Wir wünschen unseren Familien, Freunden und Feriengästen fröhliche Weihnachtstage mit entspannten Momenten, Gelassenheit und guten Gedanken.
Herzlichst!
Sabine und Jürgen