Biikefeuer auf Gröde am 21. Februar 2015
Nachdem es den ganzen Tag Schneeregenschnee geregschneit hatte, klarte das Wetter am frühen Abend endlich auf – wie schön ist nach so einem Tag doch der Blick in blauen Himmel.
Auf dem Weg spazierend von der Warft zum Biikeplatz an der Ostbrücke hob sich meine Stimmung. Meine Zweifel, ob Wetter und Biikefeuer heute zusammenpassen würden, verflogen angesichts des vielversprechenden Abendhimmels und meiner Vorfreude auf ein wärmendes Feuer und leckeren Glühwein. Das Gefühl, wirklich den Winter zu verabschieden, schien sich nicht nur in mir, sondern auch in den anderen Versammelten am Feuer auszubreiten, überspringend vielleicht? Vielleicht kommt ja ein frühes Frühjahr. Walfänger haben wir Gröder nicht verabschiedet, auch wenn vor unserer Hallig die beiden Schiffe „Adler IV“ und „Adler V“ kreuzten und manch ein Biike-Fahrgast sich vielleicht als Walfänger gefühlt hat im Glühwein-mit-Rum-Rausch.
Angezündet haben – legendenwidrig – nicht die friesischen Frauen unseren Hallig-Biikehaufen, ihre seefahrenden Männer gebührend zu verabschieden und den dänischen Männern signalisierend, dass sie nun wieder allein seien auf dem Hof. Anzünden ist Männer- und Kindersache auf Gröde.
Die Konferenz der Kultusminister hat übrigens im Dezember 2014 verkündet, dass Biikebrennen in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen wurde.
Ein Blick ist ein Blick ist ein Augenblick, sprühend heiß tanzend.